Gemeinsam ein Konzert besuchen

Zwei Elternkurse gehen in ein Konzert. Im Hintergrund rechts das Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt. Links ist der Deutsche Dom zu sehen. Das Konzert fand im Dezember statt, deshalb sind goldene Sterne vom Weihnachtsmarkt zu sehen.

Ein Konzert ist immer ein schönes Erlebnis. Musik hören, still sitzen und zuhören, sich den Klängen und Melodien des Orchesters und seiner Instrumente hingeben, ist ein ganz besonderer Genuss. Musik ist ein wichtiger Teil des Berliner Kulturlebens. Es gibt große Opern- und Konzerthäuser und viele kleinere Spielstätten. Konzerte werden auch regelmäßig in Kirchen gegeben, aber auch ungewöhnliche Orte, wie z.B. alte Industriehallen sind Berliner Orte in allen Stadtteilen, in denen Musik geboten wird.

Neben professionellen Orchestern und kleineren Kammerorchestern bis zu Quartetten, Trios oder Solisten gibt es ein riesiges Potenzial an musikbegeisterten Laienmusikern, die auch öffentliche Konzerte geben. Aber auch im privaten Rahmen gibt es in Wohnungen oder Häusern sog. “Hauskonzerte”, zu denen die Musizierenden meist ihren Freundeskreis einladen.

In Berlin gibt es zwei Hochschulen für Musik, die in allen Musiksparten Profimusiker und Musikpädagogen ausbilden. In den Berliner Stadtteilen können Kinder, Jugendliche oder Erwachsene Instrumentalunterricht an Musikschulen nehmen. In manchen Familien wird auch privater Klavierunterricht genommen und die Klavierlehrer*innen kommen dann ins Haus. Schließlich wird auch in den Kitas und Schulen Musikunterricht gegeben und viel in Gruppen musiziert, so dass Musik die Menschen von früh an begleitet.

Kleines Vokabular der häufigsten deutschen Wörter zum Musikthema "Konzert"

Der Elternkurs von Elzbieta Myslinska-Bobel hat sich im Dezember 2019 auf einen Konzertbesuch vorbereitet. Erfreulicherweise vergeben einige Berliner Musikhäuser Freikarten an Deutschkurse, so dass Teilnehmer*innen die Chance haben, das Musikleben der Stadt kennenzulernen. Kursleiterin Elzbieta Myslinska-Bobel hat einige Übungen für den Deutschunterricht entwickelt, die in das Vokabular der wichtigsten Musikbegriffe einführt.

Auf dem Smartphone werden Musikbegriffe anschaulich erklärt: Dort werden Bilder von Instrumenten gezeigt und Hörproben können abgespielt werden.

Im Unterricht entwickelt Kursleiterin Elzbieta die deutschen Begriffe so, dass zuerst die Wörter genannt und erläutert werden, um sie dann auf die Tafel zu schreiben. So ergibt sich allmählich ein komplexer Wortschatz, der das Themenfeld “Konzert” beschreibt. Damit ist der gesamte Ablauf von der Komposition und den Noten, über das Dirigieren der Musiker bis zum Applaus eines von der Musikaufführung begeisterten Publikums erfasst.

Zum Unterrichtsmaterial gehört auch ein Liedtext und eine Musik-CD.

Im Unterricht wird auch praktisch Musik gemacht. Die Teilnehmer*innen hören von einer CD Weihnachtslieder und singen anschließend gemeinsam alle Strophen von “Stille Nacht! Heilige Nacht!” sowie von “O Tannenbaum, o Tannenbaum”.

Im Unterricht wird nicht nur Deutsch gesprochen, sondern auch gesungen. Dazu sind neben dem Liedtext auch die Noten zu lesen.

Die Texte deutscher Weihnachtslieder sind meist etwas schwierig. Einmal enthalten sie viele Begriffe aus der christlichen Religion, dann sind es meist ältere Texte aus früheren Zeiten und haben deshalb auch Begriffe, die im modernen Deutsch nicht mehr benutzt werden. Deshalb müssen im Unterricht die alten Wörter erklärt werden. Aber gerade bei Liedtexten macht die alte deutsche Sprache ihren besonderen Reiz aus, weil der Gesang so poetisch und schön klingt.

Bei den Weihnachtsliedern ergibt sich die Gelegenheit, mit den Teilnehmer*innen über ihre Erfahrungen mit Weihnachtsgebräuchen in ihren Herkunftsländern Angola, Brasilien oder Jordanien zu sprechen. Auch über andere Feiertage wird erzählt, wie dort die Feste gestaltet werden, mit welchen Leuten gefeiert und was gegessen wird.

Auch in ihren Heimatländern ist Musik für die Menschen wichtig, erzählen die Teilnehmer*innen. Allerdings ist der Musikunterricht in Angola, Brasilien oder Jordanien nicht so breit und für alle Menschen erreichbar organisiert, wie in Deutschland. Vor allem klassische Musik zu machen, ist eine Privatsache und kostet dann Geld. Allerdings ist populäre Volksmusik z.B. in Brasilien sehr verbreitet und wird durch Vereine gepflegt. Dort können alle Menschen ein Instrument erlernen, in einem Chor singen und vor allem bei solchen Veranstaltungen wie dem Karneval bei den berühmten Tänzen mit den fantastischen Kostümen mitmachen.

Drei Phasen eines Konzertbesuchs: Ankunft und Vorfreude im Foyer des Konzerthauses (oben links). Ganz entspannt nach der ersten Hälfte des Konzerts wird die Pause genossen (oben rechts). Am Ende glücklich nach einem schönen Hörerlebnis vor dem Podium (unten).

Am 17. Dezember 2019 ist es dann endlich soweit: Zwei Gruppen von den Elternkursen an der Volkshochschule Mitte besuchen ein “Weihnachtliches Konzert” im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt. Es spielt ein Ensemble mit Blechbläsern des Konzerthausorchesters. Auf dem Programm stehen Werke der amerikanischen Komponisten Leonard Bernstein, Charles Ives und George Gershwin. Der Musikstil bewegt sich zwischen Jazz und Klassik bzw. klassischer Moderne. Die Musiker sind hervorragende Bläser und als Ensemble bilden sie eine eingespielte Einheit, die spürbar den Spaß am Musizieren vermitteln kann. Das Publikum ist begeistert.

Da während des Konzertes das Fotografieren nicht erlaubt ist, können hier nur Szenen aus den Pausen gezeigt werden. Immerhin ist zu sehen, das ein Blechbläserensemble sich vor allem aus Trompeten und Posaunen zusammensetzt.

Das Publikum im vollbesetzten Konzertsaal ist begeistert von der Aufführung der Musiker. Eine Sondereinlage mit “Rudolph and his Jingling Christmas Hits” bringt noch bekannte weihnachtliche Melodien zu Gehör. Die stimmungsvolle Musik ist genau richtig und passt in die Adventszeit. Die Zuhörer bedanken sich mit langem Applaus.

Applaus, applaus, applaus! Die Hände klatschen und fliegen in die Luft.